Fachtag: Von der respektvollen Begegnung mit Menschen mit Beeinträchtigungen

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Fachleute im Roten Saal des Kulturhauses auf dem Programm. Gastredner war einmal mehr Erik Bosch, Heilpädagoge, Autor und Berater in der Behindertenhilfe, der sich mit dem Thema "Selbstbestimmung und Grenzen - ein Spannungsfeld" auseinander setze. Bosch gilt als einer der Fachleute, wenn es um das selbstbestimmte Leben von Menschen mit Beeinträchtigung geht - kein Wunder also, dass die Verantwortlichen der Lebenshilfe Lüdenscheid den Niederländer bereits zum dritten Mal eingeladen hatten, um die eigene Arbeit kritisch unter die Lupe zu nehmen und diese auch über die Fachtagung hinaus zu diskutieren.

Menschen mit Beeinträchtigung, so Bosch, seien sehr abhängig von der Art und Weise, wie Betreuer ihnen begegnen. "Hat derjenige jetzt Glück oder Pech, dass er mir begegnet ist?", fragte Bosch. Für den Alltag sei daher ein Leitbild notwendig, das von vielen akzeptiert und in das tägliche Handeln übertragen werde - unter anderem bei Aspekten wie Wahlfreiheit, Privatsphäre, Sexualität, Tod und Sterben. "Ist der Klient mit dieser Ansicht zufrieden oder ist er/sie einer Willkür ausgeliefert?", sollte daher immer die Frage sein. Wichtig sei in diesem Zusammenhang die kritische Selbstreflexion der begleitenden Personen, die sich zwischendurch auch immer fragen sollten "Würdest du mit dem Menschen tauschen wollen?" Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis sowie dem ständigen Dialog mit seinem Publikum zeigte Erik Bosch gestern auf, wie der respektvolle Umgang miteinander im Alltag gelingen kann. "Denn letztlich haben wir doch alle die gleichen Bedürfnisse und somit mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede."

Quelle: Lüdenscheider Nachrichten vom 19.10.11

 
 
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Die Lebenshilfe Lüdenscheid - Märkischer Kreis unterstützt Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen aller Altersstufen und Menschen in besonderen Lebenslagen sowie ihre Familien. Damit sind körperliche, seelische oder geistige Behinderungen/ Bedrohungen, aber auch Pflegebedürftigkeiten, Entwicklungsverzögerungen oder Verhaltensauffälligkeiten von Menschen gemeint. Die Dienste und Einrichtungen dienen sowohl der Behinderten,- Kinder-, Jugend- und Altenhilfe als auch der Wohlfahrtspflege und Bildung.